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Penck, Albrecht (im Jahre 1938)

Fotosammlung des Geographischen Institutes der Humboldt-Universität zu Berlin: Prof. Albrecht Penck (im Jahre 1938)

 

Fotosammlung des Geographischen Institutes der Humboldt-Universität zu Berlin


Albrecht Penck (1938)

*25.09.1858 in Reudnitz b. Leipzig †07.03.1945 in Prag

Signatur: BFP106
Standort: Rahmen
Datum: 4/1938
Format: 10,6 x 15,8 cm
Photograph:

 

Fotosammlung des Geographischen Institutes der Humboldt-Universität zu Berlin: Prof. Albrecht Penck im Jahre 1938

Penck studierte in Leipzig Chemie, Botanik, Mineralogie und Geologie. 1878 wurde er promoviert. Schon vorher hatte Hermann Credner, der Leiter der geologischen Landesaufnahme in Sachsen, P. als Hilfsgeologen eingestellt und ihm die Aufnahme der Sektionen Colditz und Grimma der Geologischen Spezialkarte von Sachsen übertragen. Nach einer Studienreise 1878 durch Norddeutschland und das südliche Skandinavien publizierte P. 1879 „Die Geschiebeformation Norddeutschlands“, worin erstmals die dreimalige Vergletscherung des nördlichen Mitteleuropa nachgewiesen wurde. Von Wilhelm Gümbel wurde er mit der Übersichtskartierung des „Diluviums“ im Alpenvorland betraut. Deren Ergebnisse veröffentlichte P. 1882 und belegte damit eine dreimalige Vergletscherung auch des Alpenvorlands. Gleichzeitig habilitierte er sich mit dieser Arbeit als erster Vertreter des Faches Geographie an der Univ. München. 1885 nahm er einen Ruf für den Lehrstuhl Physikalische Geographie an der Univ. Wien an. 1887-90 untersuchte P. gemeinsam mit August v. Böhm und Eduard Brückner die Vergletscherung der österr. Alpenländer und legte damit die Grundlage zu „Die Alpen im Eiszeitalter“. 1906 wurde er als Nachfolger Ferdinand v. Richthofens nach Berlin berufen und übernahm neben der Direktion des Geographischen Instituts (1917/18 Rektor, 1926 em.) auch die Leitung des neugegründeten Instituts und Museums für Meereskunde. 1908/09 lehrte P. als Austausch-Professor an der Yale-Univ. und der Columbia-Univ. in den USA, während gleichzeitig William Morris Davis den Berliner Lehrstuhl vertrat. Im „Versuch einer Klimaklassifikation auf physiogeographischer Grundlage“ (1910) unterschied P. erstmals humide, aride und nivale Klimabereiche, mit „Die Formen der Landoberfläche und Verschiebungen der Klimagürtel“ (1913) legte er die Grundlagen der Klimamorphologie. Gleich nach Kriegsende initiierte P. zusammen mit Alfred Merz die Einrichtung einer Volkshochschule. Seit 1922 war er auch an den Vorbereitungen für die „Meteor“-Expedition im Südatlantik (1925–27) beteiligt. Ein glänzender, international sehr beachteter wissenschaftlicher Erfolg wurde 1928 die 100-Jahr-Feier der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin unter P.s Leitung.

Wiederholt äußerte er sich seit dem Ersten Weltkrieg zu politisch-geographischen Fragen und lieferte mit seiner "Volks- und Kulturboden"-Theorie der deutschen Volkstumsforschung, die in den 1920er Jahren aufblühte, Schlüsselbegriffe für den Revisionismus und darüber hinaus.

P. war der bedeutendste deutsche Geograph der ersten Hälfte des 20. Jh.