Themenangebote für Abschlussarbeiten
Europaweit werden Indikatoren erstellt und analysiert, die dazu
dienen sollen, Belastungen zu identifizieren und Maßnahmen zu bewerten.
Im Zusammenhang mit Flussgebietsmanagement werden zwei Indikatorsysteme
diskutiert:
"Pressure"-Indikatoren: Diese zeigen das Ausmaß von (belastenden)
Einleitungen auf. "State"-Indikatoren: Diese zeigen die Konsequenz der
Einleitungen im Gewässersystem. Naturgemäß sind die “State”-Indikatoren
viel schwerer zu bestimmen und vorauszuberechnen als die
“Pressure”-Indikatoren. Der Grund hierfür ist, dass im Gewässer neben
Mischungseffekten auch Selbstreinigungskräfte und eine Reihe
unterschiedlich wirksamer anderer Prozesse eine Rolle spielen. Somit
ist auch die Datenverfügbarkeit zur Berechnung von state-Indikatoren
viel anspruchsvoller als für pressure-Indikatoren.
Im Rahmen einer Diplomarbeit soll für Flusseinzugsgebiete
unterschiedlicher Struktur (z.B. in einem Extrem: nur eine lineare
Abfolge von Flussabschnitten und "hintereinander" angeordneten
Einleitungen, in einem anderen Extrem: stark vernetzte Strukturen, wie
z.B. in Berlin) untersucht werden, inwieweit man mit
“Pressure”-Indikatoren das Ergebnis von “State”-Indikatoren zumindest
qualitativ voraussagen kann.
Die Arbeit soll im Bereich Hydrologie bei Prof. Nützmann durchgeführt
werden. Die Betreuung erfolgt durch Dr. Ute Simon (HU) und durch Dr. R.
Brüggemann (IGB).
Methodisch werden moderne statistische Instrumente und einfache Grundsätze deterministischer Modellierung kennengelernt. Es besteht die Möglichkeit, die Diplomarbeit zu einer Dissertation auszubauen.