Profil
In der Lehre wird der gesamte Bereich der geologischen Grundlagen für Geographen, der Geomorphologie und der Bodengeographie/Bodenkunde abgedeckt. Dies geschieht neben Vorlesungen, Seminaren und Übungen schwerpunktmäßig durch Gelände- und Laborpraktika, sowie durch studienbegleitende Exkursionen. Gegenwärtig erfolgt die Entwicklung einer eLearning (online-Lehre) Veranstaltung im Hauptstudium, deren Gegenstand die Darstellung des Reliefs und des Klimas in den Hochgebirgen unserer Erde ist.
Eine regionale Konzentration der Lehrveranstaltungen erfolgt überwiegend auf das norddeutsch-polnische Tiefland, das nordostdeutsche Mittelgebirgsvorland, die südamerikanischen Anden in ihrer gesamten Erstreckung und die zentralasiatischen Hochgebirge. Die Exkursionen sind dabei komplex orientiert. Sie berücksichtigen auch wesentliche kulturgeographische Aspekte der Zielregionen insbesondere dann, wenn die Konsequenzen der sich verändernden Flächennutzung zur Bodendegradation bzw. zu einer Intensivierung der Abtragsprozesse führen.
In der Forschung richtet sich das Hauptaugenmerk auf eine vergleichende Periglazial- und Glazialmorphologie des Quartärs in den Hochgebirgen und dem norddeutsch-polnischen Tiefland, bei besonderer Betonung der unmittelbaren und weiteren Umgebung von Berlin, sowie auf das räumlich sich anschließende Mittelgebirgsvorland. Feinstratigraphische Untersuchungen an Sedimenten und Paläoböden des Pleistozäns und Holozäns sollen dabei dem besseren Verständnis des Päläoklimas dienen, um sicherere Rückschlüsse auf die gegenwärtigen Veränderungen unseres Klimas ziehen zu können.
Die zur Zeit stattfindende Erwärmung führt zu einer erhöhten Abtragsdisposition (Hazards: Lawinen, Muren, Rutschungen, Steinschlag, Bergstürze und Hochwässer) in den Hochgebirgen unserer Erde und zu einer verstärkten Degradierung von Hochgebirgsböden. Letzteres geschieht auch durch einen intensivierten Nutzungsdruck auf die Agrarökosysteme. Die Folgewirkungen sollen vergleichend in Agrarökosystemen der folgenden Räume studiert werden:
- außertropische Hochgebirge (Kasachstan, Chile),
- außertropische Vorlandsregionen (Chile, Kasachstan),
- tropisches Hochgebirge (Ecuador),
- tropisches Tiefland (Suriname).
In Zusammenarbeit mit biologisch orientierten Fakultäten im norddeutsch-polnischen Tiefland wird die Standortökologie (Nährstoffhaushalt, Pedohydrologie und Mikroklimatologie) von Arten der Roten Liste erforscht, um die Veränderungen in der Population zu verstehen und einen effizienteren Artenschutz zu ermöglichen. Gleichzeitig sollen verbesserte Entscheidungsgrundlagen den Verantwortungsträgern in Planung und Naturschutz zur Verfügung gestellt werden. Morphotectonic Map of the European Lowland Area (MELA)
Die vergleichenden Untersuchungen zu den oben genannten Forschungen stützen sich nicht nur auf traditionelle Methoden der Geomorphologie, Quartärstratigraphie, Petrographie, Sedimentologie und Pedologie, sondern es werden vor allem zur Quantifizierung von Relief-, Klima- und Bodeneigenschaften auch Methoden der Wissenschaftlichen Visualisierung, der Geo-Informationssysteme, der Geomorphometrie und der digitalen Satelliten- und Luftbildanalyse, sowie Methoden der Optisch-stimulierten Lumineszenz (OSL) und Röntgendiffraktometrie eingesetzt.
Ausgewählte Spezialisierungsmöglichkeiten im Studium der physischen Geographie im Bereich der Geomorphologie, Bodengeographie und Quartärforschung:
- Quartärstratigraphie
- Petrographie
- Sedimentologie
- Pedologie
- Geoarchäologie
- Bodenkunde und Stadtböden
- Hochgebirgsforschung
- Paläoklimarekonstruktion
- 3-D Visualisierung und Modellierung